--Mark Rosenfelder
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29. Dezember - Letztes Update: Die Wahl ist vorbei; Gore hatte vielleicht sogar in Florida mehr Stimmen, aber Comandante Bush und seine Partido Republicano Institucional sind sicher an der Macht. Also ist es Zeit, diese Seite abzuwickeln. Wenn du aber auch weiter Wutausbrüche willst, dann hast du Glück!
14. Dezember - Nachdem der Oberste Gerichtshof gegen ihn entschieden hat, gingen Gore engültig die Möglichkeiten aus, und er gab auf.
So ziemlich alle-- Kandidaten, Politiker, die Medien, Richter-- wirken kleiner. Parteizugehörigkeit hat fast jeden dazu gebracht, sehr dumme Sachen zu sagen... und manchmal dazu, ein paar Tage später die genau entgegengesetzten dummen Sachen zu sagen.
Die Leute fragen sich, ob das hier der Republik oder ihren Institutionen schaden wird... wobei sie anscheinend vergessen, was genau mit diesen Institutionen vor zwei Jahren aus politischen Gründen gemacht wurde. Viele Leute suchen immer noch nach dieser Art würdevoller guter Beziehungen, von der man uns in Gemeinschaftskunde erzählt hat; aber grenzenlose Gemeinheit war in der Politik des neunzehnten Jahrhunderts normal, und sie ist zurück. Warum das so ist, ist eine andere Geschichte.
Was wird Bush als Präsident so machen? Nach seinem Vater zu urteilen wahrscheinlich nicht viel. Die Frage ist eher, was der republikanische Kongress ohne einen democratischen Präsidenten, der ihn unter Kontrolle hät, tun wird. Wahrscheinlich erst mal den Haushaltsüberschuss mit Steuersenkungen für die Reichen senken.
8. Dezember - Es sieht so aus, als ob die Kongresswahlergebnisse endgültig da sind. Die Republikaner haben 2 Sitze im Repräsentantenhaus verloren, aber ihre Mehrheit gehalten- jetzt 221 zu 212 Sitze. Sie haben 3 Sitze im Senat verloren, der jetzt 50 zu 50 gleich geteilt ist. Aber der Vizepräsident enzscheidet bei Stimmgleicheit, so dass sie die Kontrolle behalten werden. (Das würde übrigens immer noch so bleiben, wenn Gore es noch irgendwie schaffen sollte. Lieberman würde seinen Sitz im Senat verlieren, und der republikanische Gouverneur von Connecticut würde einen republikanischen Nachfolger ernennen.)
Die interessanteste politische Theorie, die ich gelesen habe: Das fast gleiche Ergebnis heisst nicht, dass die Parteien ungewöhnlich zerrissen sind, sondern dass sie sich ungewöhnlich ähnlich sind. Wenn beide Parteien wie verrückt zur Mitte laufen, ist das natürliche Ergebnis ein totes Rennen.
Oder vielleicht waren auch einfach beide beschissene Kandidaten.
5. Dezember - Keine echten Nachrichten... das heisst, gute Nachrichten für Bush. Vergesst, was die Anwälte sagen: die Wahrheit ist, dass Gore mit Nachzählungen per Hand gewinnen könnte, und wenn es keine gibt, gewinnt Bush. Also macht jeder Tag ohne Nachzählungen Bush's Sieg sicherer.
Ich will ja nicht sagen, dass die Trauben eh' zu sauer sind, aber ich glaube, dass bei dieser Wahl ein Fluch auf dem Gewinner liegen wird. Er wird mit einem geteilten Kongress, Gegnern, die glauben, dass ihnen die Wahl geklaut wurde, und einer wieder schwächer werdenden Wirtschaft klarkommen müssen. Und der schöne Haushaltsüberschuss wird vielleicht wie eine Fata Morgana verschwinden.
17. November - OK, etwas Gemecker.
Auf der positiven Seite ist das knappe Ergebnis ein gutes Zeichen dafür, dass keine der beiden Parteien in den nächsten Jahren viel Unheil anrichten können wird.
- Bushs Leute haben einen neuen Typ Mensch erfunden: den brummeligen Gewinner. Ihre Wir-haben-schon-gewonnen-Einstellung (mit welcher Begründung eigentlich? Es gibt keine endgültigen, offiziellen Ergebnisse) ist ziemlich unpassend für einen Kandidaten, der in der landesweiten Wahl nach Stimmen verloren hat und dessen möglicher Sieg am seidenen Faden hängt.
- Nader spiegelt anscheinend die Selbstgerechtigkeit seiner Anhänger perfekt wieder. Es interessiert sie nicht, dass sie Bush vielleicht beim Gewinnen geholfen haben, weil erstens sie nach ihrem reinen kleinen Gewissen gewählt haben, und zweitens Gore sich sowieso nicht um sie gekümmert hat. Leute, rechnet etwas. Welche Gruppe werden die Demokraten jetzt besonders umwerben: 49 Millionen Bush-Wähler, oder 2 Millionen Nader-Wähler?
13. November - Es ist immer noch nicht vorbei.
Die ausländischen Medien sind anscheinend viel schockierter über die ganze Sache als wir. Ich denke, die meisten von uns wünschten, die Leute in Florida könnten zählen und Pfeilen folgen, aber wir haben nicht das Gefühl, dass so eine Art Dritte-Welt-Schlamperei abläuft.
Die nächsten ein oder zwei Wochen werden aufregend sein, aber danach wird sich alles wieder beruhigen. Ich glaube, wir können auf Dauer ein paar Sachen daraus lernen:
- Die Besonderheit der Wahlmänner ist nicht länger auf das neuzehnte Jahrhundert beschränkt. Wir werden es nicht zu eilig damit haben, es zu reformieren, aber Versuche dazu werden nicht mehr so theoretisch aussehen.
- Voreilige Meldungen der Nachrichtenmedien können echte Verwirrung auslösen (so wie das hochjubeln und dann zurückziehen von Gore, und dass Bushs Wahlkampfleute dauernd behaupten, dass sie eigentlich schon gewonnen haben, obwohl es dafür keinen Grund ausser ein paar Erklärungen der Medien gibt.
- Mechanische Wahlmaschinen sind nicht fehlerfrei. Die Experten wussten das schon seit Jahren, aber durch die Nachzählungen in Florida wurde es dramatischer. Erwartet einen Wechsel zum elektronischen Wählen.
8. November - Normalerweise gehen wir in der Wahlnacht schlafen und wissen, wer der Gewinner ist. Dieses Mal ist das nicht so. Die Ergebnisse waren noch nicht mal da, als die Redaktionen der Morgenzeitungen schlossen. Sie sind immer noch nicht da. Wir werden es offiziell nicht vor Donnerstag wissen.
Gore hat 49.86 Millionen Stimmen bekommen, während Bush 48.64 Millionen hat. Also ist es eng, aber er hat gewonnen, richtig? Nein. Mir fällt gerade auf, dass ich das Electoral College unten nicht erklärt habe. Seufz.
Dank der Vorurteile der Gründer gegen "das Pack" wählt das Volk nicht den Präsidenten -- es wählt Wahlmänner, die dann den Präsidenten wählen. In der Praxis wählen die Wahlmänner eines Staates alle zusammen den, der die meisten Stimmen in ihrem Staat bekommen hat. Zum Beispiel gewann Gore in Kalifornien, also bekam er die 54 Wahlmännerstimmen dort.
Zur Zeit hat Gore 260 Wahlmännerstimmen und Bush 246. Also ist es eng, aber er hat gewonnen, richtig? Nein, weil Florida, mit 25 Stimmen, zu eng um etwas zu sagen ist. Sie zählen gerade die Stimmen nach... das sollte bis Donnerstag erledigt sein. Bush hat einen Vorsprung von 1800 Stimmen von insgesamt 5.8 Millionen. Wenn das so bleibt, wird er 271 Wahlmännerstimmen haben, gerade genug um zu gewinnen... obwohl er die Wahlen landesweit verloren hat. Das ist schon ab und zu passiert, zuletzt 1888.
Hätte in diesem Fall Nader Gore um den Sieg gebracht? Kurz gesagt ja. Er bekam in Florida mehr als 96,000 Stimmen, was mehr als genug für einen sicheren Gore-Sieg gewesen währe.
Was den Kongress betrifft, die Endergebnisse sind noch nicht da, aber es sieht so aus, als ob die Republikaner ein paar Sitze verloren, aber gerade noch ihre Mehrheit in beiden Häsern verloren haben.
Hillary Clinton gewann ihren Sitz im Senat, so dass die Konservativen sich wieder sechs Jahre über Clintons an der Macht aufregen können.
3. November - Der neueste Schachzug: Bush liegt in den Umfragen knapp vorn... mit genau so vielen Prozent wie der Kandidat einer linken Drittpartei (der Grünen), Ralph Nader, bekommt. Viele machen sich auch wirklich Sorgen, dass Nader Gore um den Sieg bringen wird. Nader selbst ist das offensichtlich egal; er sieht es wohl von dem leninistischen Standpunkt, dass es gut für radikale Ideen ist, wenn ihre Gegner an der Macht sind.
25. Oktober - Es sind weniger als zwei Wochen bis zur Wahl, also ist es schon längst Zeit, sich auf ein ziemlich unsicheres Gebiet zu trauen und Vorhersagen zu machen.
Ich glaube, Bush wird's schaffen. Camille Paglia (eine exzentrische, postfeministische, egozentrische Intellektuelle), hat diesmal recht: "Niemand will einen selbstgerechten elitären Schönredner, der immer nur grosse Sprüche macht, im Weissen Haus."
Beim wichtigsten Thema geht es (wer hätte das gedacht) um eine politische Frage: Was machen wir mit dem Haushaltsüberschuss (Anmerkung des Übersetzers: Ja, die Amerikaner haben einen Haushaltsüberschuss!). Leider haben die Wäler, obwohl sie bewiesen haben, dass ihre Moralvorstellungen besser sind als die vom Kongress, keine verdammte Ahnung von Mathe. Sie werden Bush seine Versprechungen abnehmen, trotz ihrer Billlionen-Dollar-Fehler.
Kurze Zusammenfassung: Bush will Teile der Rentenversicherung "privatisieren". Nette Idee, nur das sie leider auf einer Illusion beruht: Man bekommt seine Zahlungen nicht von dem Geld, das man eingezahlt hat; sie werden von den Leuten finanziert, die zur Zeit arbeiten. Mit Bushs Plan wird die Rentenversicherung sehr viel weniger einnehmen, ohne das sie weniger auszugeben braucht. Die Einnahmen senken, wärend die Ausgaben steigen- Nette Methode, um das System zu retten.
Die Rennen im Repräsentantenhaus sind bemerkenswert eng; die einzige sichere Vorhersage ist, dass die Partei, die gewinnt, eine sehr knappe Mehrheit haben wird, so dass sie sich nicht zu viel gönnen kann. Ich glaube aber trotzdem, dass die Demokraten es übernehmen werden.
Überaschenderweise macht Hillary sich ganz gut und wird wahrscheinlich ihren Sitz im Senat bekommen.
12. Oktober - Wonach wir in den Debatten am meisten suchen, ist Erniedrigung. Wir haben absolut keine gesehen, wodurch wir wieder da sind, wo wir angefangen haben: Bei einem sehr engen Rennen. Bush wirkt immer noch oberflächlich aber warmherzig, Gore intelligent aber sehr robotermässig. Der New Yorker meinte dazu, dass es wie ein Rennen zwischen den beiden Hälften von Bill Clinton ist.
Der Verdacht wächst, dass vier Jahre von jedem der beiden im Prinzip fast nichts bedeuten würden. Keiner von ihnen wird irgendetwas gross verändern... ausser wenn Bush seine versprochene Steuersenkung wahrmacht und uns in die Zeiten der aufgeblasenen Defizite zurückschickt.
18. September - Vor einem Monat ergab eine USA Today Umfrage, dass 47% der Wähler niemals Gore wählen würden... jetzt sind es 37%. Also was, 10% der Wähler änderten im letzten Monat eine ziemlich entschiedene Meinung?
Nun, warum nicht? Wenn man sich regelmässig die Umfragen anguckt (eine schlechte Angewohnheit), wird einem schnell klar, dass etwa ein Drittel der Wähler keine feste politische Meinung hat, sondern auf das reagiert (und wahrscheinlich danach wählt), was letzte Woche in den Nachrichten wahr. Da die anderen feste Meinungen haben und daher leicht berechenbar sind, werden Wahlen von diesem schwankenden und reizbaren Drittel entschieden.
Ok, die Umfragen geben Gore also gerade jetzt einen leichten Vorsprung. Kümmert euch aber nicht darum, oder um die Erklärungen, die unsere schlauen Gelehrten dafür haben. Niemand hat die Wahl für sich entschieden.
Das aktualle Streitthema ist, wie die Fersehdebatten organisiert werden sollen. Bush ist gegen direkte Debatten, bei denen sehr wahrscheinlich seine Mittelmässigkeit aufgedeckt werden würde, und für Talkshows, von denen er wahrscheinlich glaubt, dass sie das mit Gore machen würden.
11. August -- Und am Kindertisch: Was von der Reformpartei übrig ist hat sich bei seinem Parteitag in zwei Teile gespalten. Die beiden Kandidaten-- Pat Buchanan und John Hagelin-- werden vor Gericht um 12,6 Millionen Dollar Wahlkampfhilfe streiten. Sowas passiert, wenn Leute, die zu streitsüchtig für die grossen Parteien sind, versuchen, ihre eigenen zu gründen...
8. August -- Gore hat sich für Senator Joe Lieberman aus Connecticut als Mitspieler entschieden. Ich glaube, die meisten Amerikaner fragten sich sofort: "Wer?" Wie auch immer, sie wurden von den Schlagzeilen hilfsbereit darüber informiert, dass Lieberman Jude ist. (Hier wollen die Dems lieber Kennedy, den ersten katholischen Präsidenten, beschwören, als Geraldine Ferraro, die erste weibliche beinahe-Vizepräsidentin.)
Lieberman ist politisch liberal, sozial (vom Privatleben her) konservativ. Die Repubs haben bei ihrem Parteitag ihr bestes getan, um ihre Extremisten in die Ecke zu drängen; Gores Entscheidung ist ein Zeichen, dass er dasselbe versucht. Geht davon aus, dass die Kandidaten für den Rest des Rennens versuchen, wie der jeweils andere auszusehen, während sie die andere Partei als gefährliche Radikale hinstellen.
31. Juli -- Der republikanische Parteitag fing heute an. Parteitage waren mal ein wichtiger Teil des Wahlprozesses-- dort haben die Politikmacher in verräucherten Hinterzimmern eine Entscheidung für einen Kandidaten ausgehandelt. Das wird jetzt in den Vorwahlen gemacht, wodurch die Parteitage nur noch viertägige Informationsveranstaltungen bleiben. Die Partei kriegt im allgemeinen einen Schub in den Umfragen, der aber im November nicht mehr viel zählt.
Hinter den Kulissen helfen sie der Partei wahrscheinlich, ihre Truppen anzufeuern und sie daran zu erinnern, dass es ausser den Gegnern in der Partei, die sie zwei Jahre lang bekämpft haben, auch noch eine komplette andere Partei zu besiegen gibt.
27. Juli -- Kandidaten wählen traditionell Mitspieler als Vizepräsidentenkandidaten, die die Positionen abdecken, auf denen sie selbst schwach sind. Bush hat den ehemaligen Verteidigungsminister Dick Cheney gewählt, den die Zeitungen für seine "gravitas" (damit ist "Würde;" gemeint; genauer gesagt, die Art von Würde, die von einem Präsidenten erwartet wird; Anm. d. Üb.) loben-- das sagt etwas darüber aus, wie "W." verstanden wird.
Auf der demokratischen Seite tut Gore in der Zwischenzeit wahrscheinlich etwas. Nach derselben Theorie braucht er einen Mitspieler, der Wärme ausstrahlt. Vielleicht Bill Clinton?
7. Juni -- Giuliani ist, angeschlagen von Krebs und Scheidung, aus dem New Yorker Senatswahlkampf ausgeschieden. Sein Platz wurde von Rick Lazio eingenommen, einem Kongressabgeordneten aus Long Island, dessen Programm daraus bestehen wird, dass er nicht Hillary ist.
9. Mai -- Die Republikaner schlagen vorsichtig vor, die Reihenfolge der Vorwahlen so zu ändern, dass die grössten Staaten zuletzt abstimmen, eine Prozedur, durch die das ganze für längere Zeit ein echter Wettbewerb werden soll.
McCain hat gerade Bush unterstützt... ein notwendiger aber zweifelhafter Teil unseres Wahlprozesses. "Dieser Typ, den ich monatelang auseinandergenommen hab? Bitte wählt ihn!" Auf der anderen Seite ist es weder attraktiv noch erfolgsversprechend, zu einer dritten Partei überzulaufen.
24. April -- Diese Woche kandidieren die Kandidaten anscheinend als Präsident von Kuba. Die Politisierung des Elián-Falles war auf beiden Seiten ekelhaft. Einen sechsjährigen Jungen dazu zu zwingen, bei einem Video gegen seinen eigenen Vater mitzumachen, ist unbeschreiblich heruntergekommen; genauso Castros Art, die Geschichte zu benutzen, um von seinen eigenen Fehlern abzulenken.
Bush und Gore haben beide gesagt, dass die Sache von den Gerichten entschieden werden sollte, eine Einstellung, die mehr über die Bedeutung exilkubanischer Stimmen aussagt als über ihre Fähigkeit zu regieren. Wie hätte die Sache von den Gerichten entschiden werden können, wenn die Verwandten in Miami klargemacht haben, dass sie die Gesetze nicht befolgen werden?
8. März -- Es ist offiziell: Ihr könnt bis zu den Parteitagen schlafen gehen. Gore gewann alle sechzehn demokratischen Wettbewerbe, was Bradley dazu brachte, es hinzuschmeissen. Bush gewann acht von zwölf republikanischen Vorwahlen, einschliesslich der alles-entscheidenden in Kalifornien und New York. McCain ist trotz einer sehr konservativen Wahlbilanz im Kongress zur Mitte gegangen und hat sogar (tapfer aber dumm) die Religiöse Rechte angegriffen. Auf die Art kann man vielleicht Präsident werden, aber nicht der republikanische Kandidat.
23. Februar -- Nachdem er in South Carolina und Delaware verloren hat, gewann McCain leicht in Michigan und Arizona. Bush gibt McCains Beliebtheit ausserhalb der Partei die Schuld, als ob es eine schlechte Idee wäre, jemanden als Kandidaten aufzustellen, der im November gewinnen kann. Der grosse Test für McCain wird das mit Parteitagsdelegierten vollgestopfte Kalifornien sein-- dort können Unabhängige nicht in den Vorwahlen wählen.
14. Februar -- Die Reformpartei hat sich, wahrscheinlich weil sie fand, dass sie nicht klein und unbedeutend genug war, in zwei Fraktionen aufgespaltet. Jesse Ventura, Ex-Wrestler und Star der Partei, verliess die Partei kurz bevor ein Verbündeter von ihm als Parteivorsitzender abgewählt wurde. Der Versuch, in einem Der-Gewinner-kriegt-alles-System eine dritte Partei zu gründen war immer riskant; die Partei kehrt jetzt zu ihrem Status als Perots bezahltes Mundstück zurück.
1. Februar -- McCain hat die Vorwahlen in New Hampshire gewonnen. Die Presse wird eine grosse Sache daraus machen, aber es ist einfach die Art, wie die Wähler etwas Spass haben, bevor sie nur noch langweilige Krönungsfeierlichkeiten für Bush veranstalten.
Historisch gesehen hast du die besten Chancen wenn du entweder einen Krieg gewonnen oder als Vizepräsident oder Gouverneur gearbeitet hast. Wenn das das nicht der Fall ist willst du in guten Zeiten zur Regierungspartei und in schlechten zur Opposition gehören. Und der Kandidat, der als wärmer und menschlicher gilt, gewinnt im allgemeinen.
Die Saison fängt so irreführend wie möglich mit zwei kleinen und untypischen Staaten an, Iowa und New Hampshire. Die Reihenfolge der anderen Vorwahlen ändert sich jedesmal, weil ein Staat nach dem anderen entscheidet, dass seine Wahl zu spät kommt um noch Spass zu machen.
Wenn die Götter wütend sind erfüllen sie unsere Gebete: Bush ist wahrscheinlich als Entscheidung für einen Kandidaten genauso bemitleidenswert wie Clinton. Wenigstens wird es lustig zu sehen, wie die Familienwerte-Truppe hinter diesem früheren Partei/Party-Tier in Stellung geht.
Sein wesentlicher Charme ist, dass er sich als "mitfühlender Konservativer" präsentiert... was wahrscheinlich heisst, dass er nicht vorhat, als Präsident irgendetwas zu tun, um den Armen zu helfen, aber er klingt als ob er wünschte er könnte es, und das kommt sehr viel besser an als die Oberschicht-Schadenfreude, die die meisten Republikaner immer von sich geben müssen.
Bradley ist anscheinend ein Mann mit Prinzipien, der sich alles gut überlegt. Wie bei McCain sind seine Chancen darum gering.
Oh, und weil eine Partei, die Ross Perot, Jesse Ventura, Donald Trump, Pat Buchanan und Warren Beatty zusammenbringen kann, kaum weiss wofür sie steht, ausser der Chance, etwas Bundeswahlkampfhilfe auszugeben.
--Mark Rosenfelder